Außergewöhnliche 31. Stadtverordnetenversammlung

Diese vorgezogene öffentliche Sitzung der Rödermärker Stadtverordnetenversammlung am 20. März 2020 war schon sehr besonders:

  • an ungewohntem Ort, nämlich im großen Saal der Kulturhalle
  • mit ungewohnter Sitzordnung, nur Stühle mit zwei Meter Abstand locker aufgestellt
  • nur wenigen Verwaltungskräften
  • keinem Pressevertreter
  • nur zwei Bürger auf der Empore als Vertreter der Öffentlichkeit

Locker und unaufgeregt trafen die Stadtverordneten und Magistratsmitglieder ein, schmunzelten über das Desinfektionsfläschchen, das zur Begrüßung auf einem Stehtisch bereitstand. Nur wenige benutzten es! Grüppchen standen zusammen, aber man achtete auf die Abstände und grüßte sich mit freundlichen Gesten. Das alles wurde von einer dezenten Hintergrundmusik begleitet.

Ruhig und sehr diszipliniert lief die pünktlich begonnene Sitzung ab. Die Beschlussfähigkeit war gegeben. Wie im Ältestenrat vereinbart, wurden alle zwölf Tagesordnungspunkte nach dem Aufrufen ohne Aussprache abgestimmt. Auch ein neu auf die Tagesordnung genommener Antrag des Bürgermeisters, die Beschlussfassung von Angelegenheiten, die nicht der ausschließlichen Zuständigkeit der Stadtverordnetenversammlung unterliegen, zukünftig auf den Haupt- Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss zu übertragen, fand Zustimmung. Nur zwei kurze Nachfragen, keine der üblichen Wortmeldungen, aber auch keine geschärften Redebeiträge der „üblichen Verdächtigen“- dies alles der sehr angebrachten Vorsicht und der vereinbarten Kürze der Sitzung geschuldet!
Damit haben sich die Stadtverordneten quasi selbst in „häusliche Quarantäne“ geschickt, ehe sich diese außergewöhnliche Versammlung nach exakt 20 Minuten genau so still, wie sie begann und ziemlich schnell auflöste.

Als amtierende Sitzungsleiterin war das auch für mich eine ganz besondere Erfahrung, für die ich dankbar bin.

Brigitte Beldermann

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