AL zur Postschließung Urberach

AL-Chefin zur Postschließung in Urberach:
„Da steigt mir die Zornesröte ins Gesicht“

„Wenn ich an die Schließung der Postfiliale am Urberacher Festplatz denke, steigt mir die
Zornesröte ins Gesicht“. So beschreibt Andrea Schülner, Vorsitzende der Anderen Liste
Rödermark (AL), ihr Befinden. Jetzt räche sich, dass die neoliberalen Kräfte in den 90er
Jahren den Ausverkauf von staatseigenem, mit Steuergeldern finanziertem Vermögen
betrieben und Volksvermögen privatisiert haben zugunsten von kurzfristigen Profitabsichten
und dem sogenannten Shareholder value – sprich zum Vorteil von Aktienbesitzern. Die
Schaffung der Postinfrastruktur habe einst der Daseinsfürsorge des Staates für seine
Bürgerinnen und Bürger gedient. Heute zähle nur noch der Profit, und den erziele die Post
satt. 2017 habe der gelbe Riese ein Rekordergebnis bei Umsatz und Ertrag erzielt und die
Dividende für ihre Aktionäre angesichts weiterer rosiger Aussichten in diesem Jahr erhöht,
erzürnt sich Schülner.
Die Bürgerinnen und Bürger hingegen blieben auf der Strecke, der Service sinke,
wohingegen die Preise für Dienstleistungen der Post ständig gestiegen seien. Für das
nächste Jahr seien zudem Portoerhöhungen bei der Briefpost zu erwarten. Vor diesem
Hintergrund stinke es zum Himmel, dass Postfilialen wie die in Urberach und schon vor
einigen Jahren in Ober-Roden ausgedünnt würden.
Die angekündigte neue Postagentur in der Traminer Straße könne die bisherige Filiale nicht
ansatzweise ersetzen. Sie widerstrebe auch allen Bemühungen, eine barrierefreie Stadt zu
schaffen. Es müsse weiterhin das Ziel der Kommunalpolitik sein, grundsätzlich so zu planen
und zu bauen, dass alle Mitglieder der Gesellschaft, ob jung oder alt, unabhängig von
Herkunft und Fähigkeit, am städtischen Leben selbstbestimmt und ohne fremde Hilfe
teilhaben können, fordert Schülner. Mit der Schließung der jetzigen Post werde dieses Ziel
ausgehebelt.
„Die Deutsche Post AG wäre gut beraten, wenn sie die der Stadt übersandte Mitteilung
nochmals überdenken und eine bürgerverträgliche Lösung zustande bringen würde“, so die
AL-Chefin abschließend.

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